Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse.

Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen

Ausgabe vom 9. März 1999

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"Microsoft gesteht 'Panne' ein / Kundendaten wurden unerlaubt an Konzern übertragen
Die unerlaubte Übertragung von persönlichen Daten durch das Computerbetriebssystem Windows 98 und andere Microsoft-Produkte ist nach Angaben des weltgrößten Software-Herstellers auf eine 'Panne' zurückzuführen. 'Es handelt sich um eine Fehlfunktion. Microsoft wird ein Programm zur Verfügung stellen, um diese Übertragung zu verhindern', sagt Thomas Baumgärtner, Sprecher des deutschen Ablegers." FR 9.3.99 S. 12

"Gates spioniert seine Kunden aus / Microsoft sammelt persönliche Daten seiner Windows-Benutzer. Ein Befehl, mit dem die Kunden die Datenaussendung unterdrücken können sollen, funktioniert nicht
... Die New York Times hatte berichtet, daß Microsoft für jeden Kunden des Betriebssystems Windows eine Nummer anlegt, die ihn eindeutig identifiziert. Sie enthält verschlüsselte Daten über die Person und über die Hardware des Computers, auf dem das Programm installiert ist. ... Die Zahlencodes könnten auch in Dateien enthalten sein, die mit den Microsoft-Programmen 'Word' und 'Outlook' erstellt wurden. Damit seien die Möglichkeiten von Microsoft, in die Privatsphäre der Kunden einzudringen, 'unbegrenzt', warnt der c't-Chefredakteur Christian Persson. Auch Prozessorhersteller Intel muß sich seit Wochen gegen die Kritik amerikanischer Datenschützer wehren. Sein neuester 'Pentium'-Chip enthält einen unlöschbar einprogrammierten Zahlencode, der unter anderem auch online über das Internet ausgelesen werden kann." taz 9.3.99 S. 4

"DATENSCHUTZ / Microsoft räumt Programmfehler ein
Die unerlaubte Übertragung von Identitätsnummern und persönlichen Daten durch das Computerbetriebssystem Windows 98 ... ist nach Angaben des weltgrößten Softwareherstellers auf eine 'Panne' zurückzuführen." BerlZtg 9.3.99 S. 28

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"Warum soll Werbung nicht blockiert werden? / Internet-Dienstleister wehren sich gegen den WebWasher von Siemens
Der automatische Internet-Werbeblocker WebWasher ist umstritten. Viele Firmen im Netz, so auch der Zugangs-Anbieter germany.net, fürchten um den Verlust ihrer Geschäftsgrundlage." SZ 9.3.99 S. V 2 / 16

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"Ein menschelnder Computer / Erstmals Gesprächsprotokolle vom Intelligenz-TÜV für schnelle Rechner im Internet
... 1950 stellte sich der geniale britische Mathematiker Alan Turing eine einfache Frage: Sind Computer intelligent? Turings Antwort hat in den vergangenen 50 Jahren die Debatte um die 'Künstliche Intelligenz' bei Philosophen, Physikern und Mathematikern angeheizt. Turing dagegen dachte viel praktischer: Intelligent ist alles, was für dafür halten. ... Der Turing-Test erzählt uns viel über menschliche Kommunikation, das Medium, in dem wir Intelligenz ausdrücken. Der Computer hat nur ein sehr begrenztes Wissen - ihm fehlen Humor und Emotionalität - alles menschliche Qualitäten. Die Väter der Computerprogramme, die im Wettbewerb getestet werden, können ihren elektronischen Kindern auch nicht die durchschnittliche Allgemeinbildung eines Erwachsenen mitgeben. ... Die Wettbewerbsprotokolle im Internet: http://www.cs.flinders.edu.au" MoPo 9.3.99 S. 28

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"Texte auf der Homepage wichtiger als bislang gedacht / Göttinger Marketingforscher nehmen Verhalten von Surfern unter die Lupe
... Um die Informationsaufnahme am Monitor möglichst genau erfassen zu können, wurde am Institut für Marketing und Handel der Universität Göttingen unter der Leitung von Prof. Gunter Silberer die 'Medien- und Rechnergestützte Interaktions-Analyse' (Merian) entwickelt und getestet." HB 9.3.99 S. 46

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"Milliardenschäden durch Kartenmißbrauch / Die Chipkarten der gesetzlichen Krankenkassen sind manipulierbar / Berliner Arzt: 'Selbst Laien können auf die Karten schreiben'
... Seit der Einführung von Versichertenkarten 1993 wird über ihren möglichen Mißbrauch diskutiert. Jetzt wird immer deutlicher: Je billiger die Lesegeräte werden, je mehr Karten im Umlauf sind und je rigider die Gesundheitspolitik wird - desto attraktiver wird ihr Mißbrauch. ... Die simple Konstruktion der Karte macht es schon jetzt auch jedem legalen Besitzer einfach, das Gesundheitswesen auszuplündern. ... Die Daten auf einer Testkarte ... können sogar von blutigen Laien verändert werden. ... Die Kosten für die mißbräuchliche Benutzung seit Einführung der Chipkarten schätzt die KBV auf insgesamt drei bis vier Mrd. DM." Tsp 9.3.99 S. 17

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"Längst vergessene Morde könnte der Computer klären / Alte Fälle werden durch aktuelle DNA-Untersuchungen zu laufenden Verfahren / Straftäter müssen Speichelproben abliefern
Der Tag wird kommen, an dem Computer den entscheidenden Hinweis auf einen Gewaltverbrecher geben. Der DNA-Datenabgleich wird dies möglich machen. ... Inzwischen ist die DNA-Analyse ein Beweis mit der Überzeugungskraft des Fingerabdrucks und eine oft angewandte Methode. ... Spuren werden aus Speichel oder Blut, Sperma oder Vaginalabstrichen gewonnen. Dann wird der DNA-Aufbau mit einer Präzision bestimmt, die nur bei eineiigen Zwillingen Verwechslungen ermöglicht, schließlich in einen Zahlencode übersetzt und im Computer gespeichert. Der Rechner vergleicht und identifiziert. Je mehr Codes eingelesen und gespeichert sind, desto intensiver kann die DNA-Analyse genutzt werden. Alte Fälle, bei denen alle Spuren ins Nichts zu führen schienen, könnten durch einen DNA-Vergleich gelöst werden. ... ...erst seit kurzem geht das Verfahren seinen rechtsstaatlichen Gang: Ein Verdächtiger wird durch Gerichtsbeschluß verpflichtet, eine Speichelprobe abzugeben. ... 650 Datensätze seien im Computer des BKA gespeichert, sagt ein Sprecher. Das sind nicht viele, denn sie werden erst seit ein paar Monaten gesammelt. Wieviele allein bei der Polizeiarbeit in Berlin anfallen, läßt sich nur schätzen." Tsp 9.3.99 S. 12

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"BESTECHUNG:
Private Schuldeneintreiber haben nach Informationen des Hessischen Rundfunks Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) bestochen, um an Informationen über Schuldner zu kommen. Ein BKA-Sprecher bezeichnete dies als 'böse Behauptung'." BerlZtg 9.3.99 S. 6

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"LANDESHAUPTSTADT POTSDAM
Landgericht: Intranet verkürzt Verfahren / Auf die gerichtseigene Datenbank haben insgesamt 50 Zivilrichter Zugriff
Potsdam. ... Mit Hilfe dieser sogenannten 'Mehrländer-Gerichts-Automation' (MEGA) sollen Geschäftsgänge beschleunigt und die Verfahrensdauer verkürzt werden. Auf den ersten Blick macht MEGA einen eher unspektakulären Eindruck: Alle Daten, die für einen Prozeß und die Rechtsprechung relevant sind - Adressen der Prozeßbeteiligten, Termine, Statistiken, gerichtsinterne Daten bis hin zum Urteil - werden in einer Datenbank gespeichert. ... Vorteil und Ziel von MEGA, das nach einer Testphase zuerst im Landgericht Potsdam eingeführt wurde: Die einmal erfaßten Daten können für andere Verfahren fix auf den Monitor gezaubert werden. ... Damit jeder auf die Datenbank zugreifen kann, wurden bereits 100 Computer untereinander vernetzt. ... Das besondere an MEGA beim Potsdamer Landgericht aber ist: Die Wartung des Computer-Netzes und die Pflege die Datenbank haben zwei Richter, ein Rechtspfleger und eine Geschäftsstellenleiterin übernommen ... . ... Über das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (LDS) und deren Brandenburg-Online-Seiten plazieren sie seit 11. Februar zum Beispiel den Geschäftsverteilungsplan ... oder aktuelle Termin-Verschiebungen." MoPo 9.3.99 S. 16

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